Ein weiterer Standard-Artikel der mich
heute beschäftigte, ist das Kommentar dieser Anderen: Leo Heinz
Kretzenbacher und Rudolf Muhr. Sie nehmen die vom Österreichischen
Unterrichtsministerium Broschüre „Das österreichische Deutsch als
Bildungs- und Unterrichtssprache“ (BÖD) auseinander, filitieren
sie fachgerecht.
http://derstandard.at/2000002553151/Deutsch-fuer-Inlaender
Wenn man nicht gerade Sprachwissenschaftler_in ist, fragt man sich vielleicht, was die Aufregung überhaupt soll. Stirbt das Österreichische Deutsch aus, ist es in Gefahr? Ist es notwendig, Schüler_innen Kompetenzen im eigenen Dialekt mitzugeben?
Die wunderbare Vielfalt der Sprache
Ich bin der Erste, der die wunderbare Vielfalt der Sprache zu schätzen weiß, aber auch, dass sie sich selten im gedruckten Wort wiederfindet. Der Büchermarkt ist ein Einheitsbrei aus unterschiedlich kombinierten Floskeln; genauso wie Magazine, Zeitschriften und Zeitungen. Fad.
Wenn man nicht gerade Sprachwissenschaftler_in ist, fragt man sich vielleicht, was die Aufregung überhaupt soll. Stirbt das Österreichische Deutsch aus, ist es in Gefahr? Ist es notwendig, Schüler_innen Kompetenzen im eigenen Dialekt mitzugeben?
Die wunderbare Vielfalt der Sprache
Ich bin der Erste, der die wunderbare Vielfalt der Sprache zu schätzen weiß, aber auch, dass sie sich selten im gedruckten Wort wiederfindet. Der Büchermarkt ist ein Einheitsbrei aus unterschiedlich kombinierten Floskeln; genauso wie Magazine, Zeitschriften und Zeitungen. Fad.
Nur im mündlich überlieferten Wort
erhält jede Region seine typische, identifizierende Eigensprache.
Daran wird auch die Schule nichts ändern können. Besser gesagt: Der
Hochdeutsche-Deutschunterricht hat nach meinem Hinhören die
jeweiligen Dialekte kaum verringert - Österreichische Lehrer_innen sprechen nicht dialektfrei – und um nichts anderes scheint
es mir zu gehen, wenn man vom „Österreichischen Deutsch“
spricht.
Unklarheiten bleiben
Verwirrend ist auch die Unklarheit, ob das „Schweizer Deutsch“ eine eigene Sprache, das „Österreisch Deutsch“ hingegen mehr als österreichische(r) Dialekt(e) und das „Deutschländische Deusch“ das hoch-offizielle Duden-Deutsch ausschließlich darstelle. Auch in der Schweiz und in Deutschland gibt es unterschiedliche Ausprägungen, Dialekte, Unterarten des Deutschen.
Unklarheiten bleiben
Verwirrend ist auch die Unklarheit, ob das „Schweizer Deutsch“ eine eigene Sprache, das „Österreisch Deutsch“ hingegen mehr als österreichische(r) Dialekt(e) und das „Deutschländische Deusch“ das hoch-offizielle Duden-Deutsch ausschließlich darstelle. Auch in der Schweiz und in Deutschland gibt es unterschiedliche Ausprägungen, Dialekte, Unterarten des Deutschen.
Wird auf diese Rücksicht genommen?
Werden sämtliche Arten des Österreichischen (nicht) nur unter dem
Wienerischen subsumiert – wie Deutsch-Österreichisch-Lexika
glauben lassen? Und darf ich überhaupt „Dialekt“ schreiben oder
stufe ich damit welches Deutsch auch immer zu unrecht herab?
Und wozu das alles?
Das Schöne am jeweiligen Deutsch-Dialekt – das ich nicht als „Umgangssprache“ bezeichne, um niemanden zu beleidigen – ist seine Freiheit, eine ungestörten, natürlichen Entwicklung. Niemand machte ihm bisher Vorschriften. Vom Altwienerischen bis zum Türkischen Vorarlbergerisch kam alles so, wie es kommen musste.
Dass man nun die eigenständigen Ausprägungen unserer gemeinsamen Sprache in Österreich im Schulischen stärker berücksichtigen will, klingt ja recht humanistisch. Es könnte aber zur Beschneidung des sprachlichen Ur-Wildwuchses führen, wenn z.B. Volkschulkinder ihren Großeltern erklären, dass sie „Hawara“ falsch geschrieben oder „Lavour“ falsch ausgesprochen haben.
Wenn, dann richtig... ist auch nur Diktatur
Es könnte dazu führen, dass in sämtlichen Bundesländern bzw. Dialekt-Regionen (in Tirol wäre jedes Tal eine eigene Region) nur noch das Schönbrunn-Wienerisch drübergestülpt würde.
Denn wenn man es machen will, müsste man es richtig machen. Ansonsten hätte es kaum Effekt, nur Mehraufwand für die Lehrkräfte. Wenn es aber richtig durchgeführt würde, wäre es vermutlich auch nicht besser, als die Duden-Diktatur.
Und wozu das alles?
Das Schöne am jeweiligen Deutsch-Dialekt – das ich nicht als „Umgangssprache“ bezeichne, um niemanden zu beleidigen – ist seine Freiheit, eine ungestörten, natürlichen Entwicklung. Niemand machte ihm bisher Vorschriften. Vom Altwienerischen bis zum Türkischen Vorarlbergerisch kam alles so, wie es kommen musste.
Dass man nun die eigenständigen Ausprägungen unserer gemeinsamen Sprache in Österreich im Schulischen stärker berücksichtigen will, klingt ja recht humanistisch. Es könnte aber zur Beschneidung des sprachlichen Ur-Wildwuchses führen, wenn z.B. Volkschulkinder ihren Großeltern erklären, dass sie „Hawara“ falsch geschrieben oder „Lavour“ falsch ausgesprochen haben.
Wenn, dann richtig... ist auch nur Diktatur
Es könnte dazu führen, dass in sämtlichen Bundesländern bzw. Dialekt-Regionen (in Tirol wäre jedes Tal eine eigene Region) nur noch das Schönbrunn-Wienerisch drübergestülpt würde.
Denn wenn man es machen will, müsste man es richtig machen. Ansonsten hätte es kaum Effekt, nur Mehraufwand für die Lehrkräfte. Wenn es aber richtig durchgeführt würde, wäre es vermutlich auch nicht besser, als die Duden-Diktatur.
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