Montag, 29. November 2010

Etwas vom Winter

Winter tropft von den Dächern, vom Stöben versteckt, rumort über den Toiletten, neben der Bar. Zeit sich zu verkriechen, einzurollen, ins Sinnen und Träumen, über das was war; über das, was immer noch da draußen wartet, von noch unberührtem Schnee bedeckt.

Die Zeit schläft mit mir, im sehr stillen Erregen, liegt mit mir und nichts ist verloren; draußen ist alles regungslos, festgefroren, um irgendwann wieder aufzutauen, bedingungslos, mich zu bewegen.

Ich hatte nichts versäumt. Die Mädels am Nachbartisch tragen dieselben Frisuren, den alten Sicherheitsgurt, hören dieselbe Musik, mit Inbrunst, wie jene, in den Jahren um meine Geburt. Das Leben, gewacht oder geträumt, besteht aus Kreisen, darin seine Kunst. Und Gianna Nannini bekam, nach all dem Wehen, ihr erstes Kind, als ich längst tausendfach, wie die Schneeflocken im Wind, im Tinnitus des Zweifelns, all meiner Anfänge Ende, vernahm.

So vieles ist nicht zu spät. Harren, Sinnen, Schlafen, Träumen, in winterlichen Verstecken, wie Atemholen und gedeihen, ehe man es weiß.

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