Donnerstag, 31. Mai 2007

Unösterreichische Untergrund-Konkurrenz

Beim, nicht nur kürzlich sondern in Summe der diesbezüglichen Erfahrungen widerhallenden, kurz angebundenem Lesen einer hiesigen Gratiszeitung, fiel mir auf, dass die meisten Verbrechen, die auf den Raub oder Diebstahl fremden Eigentums(*) abzielen, von Unösterreichern begangen werden.
Als Unösterreicher bezeichne ich die Täter deshalb, weil mir nicht völlig klar ist, ob (z.B.) mit „junger Türke aus Meidling“ ein Mensch mit türkischer Staatsbürgerschaft gemeint ist, ein in Österreich Ansässiger mit türkischer Herkunft, oder ein österreichischer Staatsbürger der dennoch als Türke identifiziert wird - was in den allgemeinen Sprachverwirrungen durchaus vorkommen kann. Ob also von einem echten Ausländer oder einem Beinahe-Österreicher die Rede ist, ist beim Durchblättern der Zeitung nicht immer eindeutig. Jedenfalls muss es sich um einen nicht ganz echten Österreicher handeln, den ansonsten wäre er ja als Österreicher bezeichnet worden und darum bleibe ich korrekterweise bei jenem Begriff Unösterreicher(**). Es wird so gut wie nie ein Täter erwähnt, der „ÖsterreicherIn“ ist.

Auch die unbekannten oder unerkannten Täter - so wird vermutet - sind „vermutlich“ immer ausländischer Herkunft und kommen dabei in beinahe allen Fällen „vermutlich“ aus dem „Osten“. Ich konnte leider noch nicht herausfinden, wie man einen begründeten Verdacht bezüglich der Herkunft eines Täters an einer Himmelsrichtung festlegen kann, allerdings habe ich größtes Vertrauen in unsere Zeitungsmacher und natürlich auch in unsere behördlichen Ermittler. Deshalb kann ich mir vorstellen, dass es das Land "Osten", aus dem u. a. die "Ostbanden" entschlüpfen, irgendwo geben muss und mich allein meine geringe Bildung daran hindert, es ausfindig zu machen. Wahrscheinlich gibt es auch genaue Methoden diese Herkunft der Täter als naheliegend festzumachen, vielleicht mittels einer Art Akzent-Test für Fingerabdrücke oder auf Ost-Geruch abgestimmte Spürhundenasen.

Jedenfalls ist nach diesen Zeitungsberichten zu ersehen, dass es kaum noch unösterreichische Betrügereien, Diebstähle, Einbrüche und Überfälle in Österreich mehr gäbe, bei denen es den Tätern um persönliche Bereicherung geht, wenn echte Ausländer oder Beinahe-Österreicher die Einreise verwehrt bliebe. Dann wären diese Bereiche kreativer Wirtschaft, auf unserem Boden, endlich wieder in Händen unserer Nations-Mitglieder.

Es beruhigt zu wissen, dass die Regierung seit mehr als einem Jahrzehnt bemüht ist, alle Menschen die unter Verdacht stehen, aus dem Lande Osten zu stammen, am Einwandern nach Österreich zu hindern und all jene, die bereits hier sind, so gut es geht zu ignorieren. Darum werden die echten Österreicher ausländischer Herkunft auch weniger und die echten Ausländer und unechten oder Beinahe-Österreicher immer mehr. Doch bin ich sicher, dass dies ein Teil des Planes ist. Vielleicht beabsichtigt man, durch Steigerung der Konkurrenz, mittels gezielter Illegalisierung, innerhalb der verbrecherischen, fremden Szene, einzelne Fraktionen zum Abwandern zu bewegen und den Zuwachs zu dezimieren.
Zwar muss ich gestehen, die Strategien der letzten Regierung nicht zur Gänze begriffen zu haben, glaube jedoch, dass es schon irgend einen Sinn haben wird, Flüchtlingen aus Afrika, dem Iran oder Kurdistan kein Visum zu geben, damit Verbrecher aus dem Lande "Osten" unseren einheimischen Verbrechern nicht die Arbeit wegnehmen können.

„Österreicher“ als Täter gibt es beinahe nur noch in Bereichen der häuslichen Gewalt, des totalen Amoklaufes und der snobistischen Wirtschaftskriminalität - dort dafür umso mehr. Aber Bilanzenfälschung und Bestechung kann man nicht als richtige Arbeit bezeichnen.
Der Häufigkeit der entsprechenden Meldungen jener Zeitung nach zu erkennen, mögen die fremden Kriminellen zwar die verbrecherische Bereicherung dominieren, bei den Gewaltverbrechen mit psychotischen Motiven liegen die Österreicher dafür weit vorne.
Die Unösterreicher mögen die Profitgierigen auf ihrer Seite wissen, wir haben dem jedoch eine Armee von Psychopaten entgegen zu setzten – deshalb lese ich mich zuversichtlich, durch meine Gratiszeitung, in die Zukunft.

(*) Der Täter kann hierbei mit dem Eigentum bestens bekannt sein. Wichtig ist, dass es nicht sein Eigentum ist, ob fremd oder bekannt ist unerheblich.

(**) Vergleichbar mit "Unfisch", als Bezeichnung für einen Wal der ja bekanntlich kein Fisch ist.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Schreib dich aus