Freitag, 1. Juni 2007

Unösterreichische Untergrund-Konkurrenz II - ein zögerlicher Hoffnungsschimmer

Zum Glück hindern mich Eitelkeit und Größenwahn daran, aufgrund der jüngsten Entdeckungen, paranoid zu werden. Ich habe also beschlossen, zu glauben, man habe sich mein letztes Postulat dermaßen zu Herzen und Hirn genommen, sodass sich die Welt von Gestern auf Heute unbedingt ändern wollte.

Einen Tag nach meinem Geschreibe, war in jener lokalen Zeitung tatsächlichen von österreichischen Verbrechern der klassischen Gattung materieller Bereicherung zu lesen. Ich will mich ja nicht rühmen, die nationale Verbrecherszene gerettet zu haben (das ist ohnehin selbstverständlich), aber einen gewissen Beitrag konnte ich sicher leisten, auf dass ein Steirer und kein Unösterreicher jenes österreichische Taxi überfallen hatte und versuchte den Taxler zu ermorden. Unglücklicherweise eine Kurzschlussreaktion, wahrscheinlich aufgrund der, durch Arbeitslosigkeit verursachten, psychischen Probleme - Aber immerhin ein Anfang.

Eine ganze Familie hatte sich sogar, meines Postulates wegen, die Mühe gemacht, sich von der Polizei schnappen zu lassen. All das, nur um der Öffentlichkeit - und somit meiner kleinen Zeitung - zu zeigen, dass auch Österreicherinnen professionellen Ladendiebstahl betreiben können. Es handelte sich "nicht um Kriminaltouristinnen", sondern um Damen aus einem "gutbürgerlichem Hause". Oma, Mutter und Tochter hatten für mich die Shopping City Süd unsicher gemacht.

Ich war sehr gerührt, als ich das las, obgleich ich skeptisch bin. Die Tatsache, dass die Frauenschaft einer Familie, welche nicht von Armut betroffen ist, im Team vor allem Luxus-Artikel klaut, muss nicht unbedingt mit altehrwürdiger Einkommensverbesserung zu tun haben. Ich orte die Begierde nach schnödem Luxus, die Sucht am Kick gegen die pure Langeweile oder - was sehr viel wahrscheinlicher ist - das Bedürfnis mir und meinem Postulat zu schmeicheln. Und das lässt sich schließlich nicht als echtes Verbrechen bezeichnen.

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