Donnerstag, 8. September 2016

Verständnis für Hofer-Wähler*innen

Können diese Augen lügen? (c)Freigeist48/Wikicommons (Bild bearbeitet)
Ich war arrogant. Dachte, dass es niemanden geben könnte, der/die sich überhaupt nicht mit Politik beschäftigt. Jetzt weiß ich es besser: "Ich kenn mich da nicht so aus.", heißt manchmal genau das. Früher unterstellte ich, es wäre eine Ausflucht aus der politischen Diskussion, übersetzt: "Geh mir jetzt nicht auf die Eier mit der depperten Politik!". Aber es gibt wirklich Menschen, die nicht den Unterschied zwischen Hofer und Van der Bellen kennen, ohne deshalb schlechte oder dumme Menschen zu sein. Und es ist auch möglich, dass diese Menschen trotzdem wählen gehen.
Nachvollziehbare Gefühle der Ent- und Befremdung

Eine Erleuchtung! Fällt auf meinen Blog zurück. Als ich voraussetzte, dass nur die Ahnungslosen rechtsextreme Parteien wählen würden, hätte ich nicht gedacht, dass mein Zynismus dermaßen realistisch ist. Wenn ich aber gewisse Personen als Rechtsextremistinnen oder Faschisten beschimpfe, meine ich nicht die tatsächlich Ahnungslosen – sondern nur diejenigen, die in Wirklichkeit genau wissen was sie tun.

Selbst jene Rechtswähler_innen, die so ein Gefühl verspüren, ihre regionale (nur bedingt "nationale" ) Identität würde verloren gehen, müssen nicht unbedingt rechtsextrem eingestellt sein. Eine gewisse Ahnung, ein Gefühl der Entwurzelung kann auch ich nachvollziehen. Das Problem hierbei: Keine Partei bietet eine Erklärung dieses Phänomens an, keine eine Lösung, außer die rechtsextremen, rechtspopulisitischen - wenn auch illusorisch.
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