Montag, 5. März 2012

Deine Kindheit

In der Nase macht sich Heimat breit:
Das winterausgeruhte Holz
Im ansteigenden Sonnenlauf;
Das Erwachen der Verwesung,
Das Erwarten aller Frühlingsknospen.

Ein Biertag ist heute,
In der größten Entfernung
Zum Eckel meiner Kindheit.

Kind werd ich zugleich,
Im Schauen deiner Kindheit,
Wieder;
Und wider allen Alterns.
Bin nicht älter
Ich bin Elter.

In dir erkenne ich
Die Göttlichkeit meiner Vergangenheit;
Mit dir erlebe ich
Die Göttlichkeit meiner Gegenwart,
Und meine Zukunft ist hoffnungsfroh
In deinem Wohl.

Wahrlich! Dies ist der Weg.
Meine Arme erstarken
In deinem Wachsen;
In deinem Gedeihen
Wandelt sich mein Ältern.

Deine Angst macht mich trutzend,
Wie deine Schwäche
Macht mich stark.
In deinem Trotze und Geheul
Schwinden mir die Kräfte bald,
Zunächst zu gedulden,
Dann zu fehlen,
Schritt für Schritt.

Wer seine Kinder will
Heranwachsen erleben,
Muss alt werden.
Du lässt auch Greisenjahre ersehnen.

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