Montag, 20. September 2010

Sprache

Die alten neuen Demagogen kikerikien,
Hinweg über Meinung und Gehirn,
Über renovierte Straßen in Wien.
In neuer Zeit, alter Ängste Wirren.

Ich seh einen Berg, auf dem steht Heston,
Dann, um ihn her, die andren Festredner;
Geladen zu schlachtrufen gen Westen.
Mit jedem Wort, der Berg wird ebener.

Und gegen Osten ziehen her,
Die frömmlerischen Bergnomaden,
Quaken fromm, schlachtrufen sehr.
Furcht und Zorn in den Waden.

Darum allein steht in der Mitte,
Im Nirgendwo und überall,
Ein Berg und Volk gleichsamer Sitte,
Zu leben im Sein, göttlichem Universal

Zu finden, den universalen Sinn,
Das Eine und Verständnis,
Im Andren, ist der Sprache Gewinn;
Und der Sprecherkunst Verhängnis.

Demagogen kunstsprechen mit Gewinn,
Über Sprache selbst, dieser wirren Tage.
Aber sie bedeuten keinen Sinn,
Schöner Klang allein, ist ihre Gabe.

Und aller Sprachen guter Nutzen,
Wird ehrloser Politik geschlachtet,
Um zu blenden und zu verdutzen,
Bis keiner mehr den Nutzen achtet.

Der Berg der Mitte aber kündet,
Sprache allein ist mein Erlangen,
Wo es lautet, wo es mündet,
Wenn wir nach einander verlangen.

Also verlange ich nach deinem Sinn,
Bruder, Schwester, dieser wirren Tage,
Denn alles Gute ist mein Gewinn,
Wenn ich auch deine Sprache trage.

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