Montag, 5. Juli 2010

Zeitlos

Sitze ich also vor dem Bier,
Bald beginnt der neue Tag,
In Stunden gezählt,
Die ich an die Zeitlosigkeit verlor.

Mein Mobilfon vergaß ich daheim,
Eine tickende Uhr sah mein Arm,
Seit Jahren nicht mehr,
Die ich der Zeitlosigkeit überlies.

Mein schnell gezähltes Mobiliar,
Kosteten die letzten tausend Umzüge,
Der letzten Jahre in Wien,
Die ich mit seiner Zeitlosigkeit teilte.

Und versehentlich formatiert,
Sind die hunderttausend Fotos,
Spiegelsplitter meines jungen Lebens,
Das die Zeitlosigkeit herunter lud.

Viele kleine Arbeiten sind zerstört,
Die mir nie mehr einbrachten,
Als das Lernen in den Stunden,
Die mir die Zeitlosigkeit erklärten.

Kleine Schreiberein sind verloren,
Die ich lange nicht mehr las,
Und wer sonst, in ihrer Zeit,
Die das Los nach sich zieht.

Und Lieben sind vergangen,
Deren Fühlen mir verblieb,
Wenn ich all der Verluste gedenke,
Die zeitlos in mir wohnen.

Sowie der Ring, ach!
Den die Großmutter mir gab,
Als Talisman für dies Leben,
Das in Zeitlosigkeit enden muss.

Ein Zauberer bin ich jedoch:
Was ich fasse, verschwindet bald,
In und außer mir,
In die Zeitlosigkeit vielleicht.

Was ich aber sein und gehen lasse,
Hängt mir nach für…
Wie lange wohl?
Bis die Zeitlosigkeit beginnt?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Schreib dich aus