Montag, 2. Februar 2009

Sehnsuchtsfelsenbruch Du Mein!

Es ist das Geheimnis des Ausweges aus sich ewig kreisender Gedanken, die im Wirbel aller Sehnsüchte strömen, welche der stetig anwachsenden Vergangenheit anheim fallen, sich die Frage nach dem Wesentlichen zu stellen; dies Wesentliche im Gedankenkreis zu finden, ist sein Gegenstück, wirkend wie ein kleiner Schlüssel im Schlosswerk eines riesigen Tores. Betrachten wir das Wesen des Meeres von der Mitte des Pazifiks her, so sehen wir ringsum dieselbe Weite in uns erscheinender Unendlichkeit und scheitern daran sie zu fassen, uns zu orientieren in ihrem Ringsum-Sein. Taucht ein Felsen auf, ob groß oder klein, bricht Wellen und den Kontrast in unserem Auge, zu dem was Meer ist und was Land, dann erst erkennen wir das Meer selbst und die Wege die es bietet.
Die menschliche Gedankenwelt ist ein Ozean steten Zustroms, und wollen wir uns in ihm zurecht finden müssen wir das sehen, was ihn durchbricht.

Es durchbricht mein Gedankenströmen ein Felsen der dem Zweck geweiht ist. Welchem Zweck, frage ich mich selbst, als wäre ich Ankläger und Angeklagter, in einem Prozess um das sittliche Benehmen. Egoismus und Ignoranz sitzen auf der Anklagebank, ich jedoch weiß immer noch nicht: welcher Zweck. Ein guter, ein schlechter, heuchlerischer, ein gerechter?
Es richtig zu machen, das ist der Zweck, euer Ehren. Nun erst?, seine harsche Antwort. Haben wir hier nicht ein wahrlich langes Register mit Verfehlungen und Versäumnissen, die einem aufrichtig lebenden Menschen nicht widerfahren hätten dürfen, wenn er Mensch des Lebens und nicht Mensch des Dahinleidens sein wollte?
Euer Ehren, vergesst nicht euch auf diese zutreffende Causa zu konzentrieren, die zur Verhandlung in unsrer Schädeldecke dröhnt. Welche Präzedenzfälle wir uns auch geschaffen haben mögen, die, wie ihr wisst meist aus Unwissenheit, wenn nicht aus Unerfahrenheit entstanden, sie sind allesamt Werkzeug eurer heutigen Anklage. Sowie auch dieser Fall und seine Verhandlung, sich dem Wuchse der Erdschichten gleich, sich über eine andere legen wird, die zuvor ihrerseits wieder eine frühere bedeckte, sodass all diese Fälle von Nachdenklichkeit sich aufeinander türmen bis sie so unermesslich hoch sind, dass nicht einmal der Urheber noch weiß, wo er mit seiner Probe beginnen soll, um herauszufinden was die Wahrheit hinter der Suche nach der Wahrheit ist, die im Grunde – das weiß doch jeder – die Suche nach einem Ausweg genannt sein will.
Euer Ehren! Die Probleme sind ersichtlich, der Fall ist gelöst und das Urteil liegt bereits geschrieben in eurer schreibenden Hand, in eurem sinnenden Auge, in eurer verurteilenden Stimme; warum handelt ihr nicht?

Ein verrücktes Geschäft: Die Angst vor einer Zukunft, in der ich auf die Vergangenheit mit dem Schauder der Versäumnisse blicken werde, lähmt mein Handlungsvermögen; dies auch in Hinblick auf das bisherige Schaudern vor der Vergangenheit, deren Eintreffen ich in der Vergangenheit zukunftsweisend vorausgesehen hatte. Hätte es für Kassandra einen Denk-Ausweg gegeben?

Klein beginnt es, so klein, dass Größe keine Bedeutung haben kann. Und alles was ich jedoch will ist richtig zu handeln, und doch handelte ich in keiner Weise. Klein beginnt Verfall und Aufbau, da liegt auch die Hoffnung. Hallo Hoffnung…Ich mag sie irgendwie, will ihr aber nicht recht glauben. Ich bin ein Skeptiker, oder? Bin ich ein Skeptiker?
Aber da ist doch ein Felsen. Siehst du ihn nicht? Ich seh’ ihn schon lange, aber ich habe keine Zeit mich ihm zu widmen, ich bin noch mit der Trauerarbeit beschäftigt, über die Versäumnisse, über die unerfüllten Träume. Welche Träume, meine Liebling? Ich träumte von einem herrlichen Felsen, beschienen vom Mond, umschwemmt von Baches sanften Wellen; von dunklen Bäumen umstanden und da war ich nicht allein, da warst auch du, du Gedanke an die Sehnsucht.
Sprich den Namen deiner Sehnsucht, benenne es, lass es nicht im Nebel. Ist es der Name jener jungen Frau, die doch mit dir älter wird, wächst, sich entfaltet, ohne dir, weshalb du dir erneut die Vorwürfe der Versäumnisse in den alles speisenden Brunnen wirfst? Du schüttelst den Kopf?
Ihr Name ist Sehnsucht, diese aber die Vielgestaltige und ihr Kind ist das Abenteuer, mit dem ich sie hätte schwängern müssen.
Also so alt bist du auch wieder nicht. Los denn! Schwing dich auf die Säue und reite los in erdenkliche Reiberein. Spring auf diesen dummen Felsen, ohne einen weiteren Gedanken im Strudel zu verlieren. Heute kann jedes Kind der Sehnsucht Abenteuer heißen, das du in heißer Liebe zu ihr zeugst. Zahlreich sind sie und niemals allein.
Musst du dafür wirklich wissen, wie Sehnsucht im Nachnamen heißt, welche Konfektionsgröße sie besitzt, welche Hobbys sie betreibt? Genug Mann! Rann Mann! Geh dahin, wo die Felsen gurgeln, im Strömen der Sinnlichkeit und Versinnlichtkeit.

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