Dienstag, 7. Oktober 2008

Nationalratsdrama

„Nationalratdram…“, hätte sich die Moderatorin im Morgenjournal beinahe versprochen und damit eine Grundstimmung so mancher Österreicher wiedergegeben, deren Äußerung vielleicht nicht dem Glaubensdogma der journalistischen Objektivität entsprochen hätte, aber wenigsten der Wahrheit. Ein Mandat wanderte also, so hieß es nach der Ankündigung des Themas, von Rot nach Grün, weshalb sich eine Rot-Blau-Regierung bzw. eine Violett-Regierung, nicht mehr ausgehe.

Das lies mich zunächst aufatmen. Allerdings fiel mir ein, dass Faymann nie von einer Koalition mit dem Burschengschaftler Strache sprach, die jeweiligen ÖVP-Häuptlinge hingegen, bei dieser Frage stets nervös wurden und sich zierten konkrete Aussagen zu machen. Bereits der Molterer hatte sich gewunden, der neue Pröll spielt auch den Dummen und trifft sich mit Strache auf ein „Vorstellungsgespräch“, weil er ihn noch nicht so gut kenne und als neuer ÖVP-Boss müsse man sich bei den anderen Gangsleadern schließlich erst einmal bekannt machen. Dem ging scheinbar ein Spießrutenlauf mit den Journalisten voraus, bis man sich dazu entschloss, das Treffen doch zu zugeben. Gangleader plaudern gerne heimlich und unter vier Augen.
Und es war sicher eine Überraschung für den F-Führer: Ah! Du bist also der Pröll? Ich dachte du wärst älter und a wengerl schlanker. Was machst du eigentlich in der Bundesregierung? Ah, dasselbe wie ich. Bisher noch nix.

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