Dienstag, 7. Oktober 2008

...

Die Fachhochschule Technikum Wien wirbt auf dem Deckel des aktuellen Taschenkalenders der ÖH, mit dem Sätzlein: "Mehr Einsatz erhöht den Gewinn". Auf dem beigefügten Bild lassen sich Casino-Spielchips auf grünem Kartentisch erkennen.

Ob das im Zeitalter der geborgten und verzockten Gelder zeitgemäß ist? Oder ist die Darstellung, als kabarettistischer Beitrag der Werbemacher zur Weltlage zu verstehen?
Ein Beitrag zur Erheiterung, in Tagen, an denen man nur wenig zu lachen hat. Die Finanzkrise und die dazugehörigen Finanzexperten, die Analysieren und uns sagen, was nun für die Banken das Beste sei, das der Staat zu unternehmen hätte, so wie sie es seit über hundert Jahren machen, hören sich an wie Kriegsberichterstatter die über Monopoly diskutieren.

Der Staat müsse nun hier und da Sicherheiten geben und sich bereit erklären, für Megakredite zu haften, denn das Spiel müsse weitergehen. Man kann ja die Truppen nicht einfach abziehen, jetzt, wo die Schlacht um die Vorherrschaft auf dem Finanzmarkt – die Asien offenbar so gut wie in der Geldtasche hat – am heftigsten tobt. Man muss ja weiter wachsen und noch mehr an Geld investieren, das man eigentlich gar nicht hat.
Verstaatlichung geschieht immer dann, wenn es den privaten Konzernen gefällt. Verstaatlichung ist das Ruhekissen der Spekulanten. Aber was bringt es dem kleineren Steuerzahler? Letztlich verspekulieren sich Spitzenmanager auch in teilprivatisierten oder teilverstaatlichten Unternehmen, kassieren dennoch hohe Abfertigungen, nebst Auszahlung ihres ausstehenden hohen Gehaltes und der Staat haftet.
Die neuen Varianten: Mama Staat muss uns den Kopf graulen, anstatt ihn zu waschen; Mama Staat muss uns noch mehr Kleingeld geben, damit wir weiterspielen können, in der Spielhalle – Kreditwars 1.0.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Schreib dich aus