Dienstag, 17. Juni 2008

Fad

Leider gibt es keine Genossin als neue Parteivorsitzende bei der SPÖ, sondern, wie bereits in allen Medien seit Monaten spekuliert wurde, den Faymann Werner. Ein fades Ergebnis. Ähnliches erzielte auch die österreichische Nationalmannschaft im Spiel gegen die deutsche, bei welchem die Chancen auf eine Niederlage der Rot-Weiß-Roten schon im Vorfeld als sehr hoch einzustufen waren. Und auch wenn das Spiel, bei all den wider erwarteten Annäherungen an das Tor der Deutschen, bei all den schönen Pass-Folgen und den erstaunlich lang wirkenden Augenblicken, in denen Österreich den Ball halten konnte, sehr aufregend war, der Torstand am Ende war unspektakulär - vor allem aus Sicht der Deutschen, die das möglichst peinliche Ergebnis - gegen Österreich zu verlieren bzw. unentschieden zu spielen - einem Traum-Freistoss von Ballack zu verdanken hatten, der die viel beschworene deutsche Gründlichkeit in sich hatte. Eine noch formschönere Flugbahn ins Kreuzeck kann man nicht vollbringen - jedoch ist auch das irgendwie fade. Ein perfekt geschossener Lehrbuch-Freistoss, der unhaltbar war und des Weiteren - Nix. Wenn man Österreich wenigsten richtig geschlagen hätte, mit ein, zwei Toren in der ersten Hälfte, die aus schönen Spielsituationen zustande gekommen wären, dann wäre die Situation wenigstens klar gewesen. Mit einer solchen deutschen Mannschaft jedoch, konnte man nur immer wieder hoffen und bangen und zittern, wenn ein Ösi, nach einem guten Pass, sich vorteilhaft ans Tor heranmachte - um das verfluchte(?) Rund allerdings niemals (bei keinem dieser Vorrundenspiele) dann auch ins Tor hinein zu bringen.

Torschusspanik? Auch beim Spiel gegen Polen war Österreich nicht so klar unterlegen, wie man das vielleicht annehmen hätte können, aber bei all den wunderbaren Torchancen zielten sie kurz vor dem Tor - und liefen sie dort auch ganz alleine durch den Strafraum - immer auf den nächst besten gegnerischen Spieler. In den meisten Fällen war dies der Tormann.

Aber schlecht hatten´s nicht gespielt, die heimische Elf. Ob wir nun auf alle Fälle gut gespielt haben, weil wir besser aussahen, als allgemein zu erhoffen gewesen oder weil die jeweilige gegnerische Mannschaft einen schlechteren Eindruck machte, als selbst die gewieftesten Buchmacher sich hatten prophezeien lassen können, kann ich nicht schreiben – ich interessiere mich schließlich auch überhaupt nicht für Fußball. Auffällig ist nur: A) Das meines Erachtens die deutsche Mannschaft nicht sehr viel besser gespielt hatte, als die österreichische – was einem Beinahe-Gleichgut entspricht, sowie B) trotzdem von den Deutschen gesagt wird, sie hätten kein gutes Spiel geliefert, während man das Gegenteil von Österreich (zu Recht) behaupten darf. Dieses Messen nach zweierlei Maß zeigt uns doch, dass wir viel zu sehr an der Vergangenheit fest haften, nach der wir uns orientieren. Doch diese österreichische Nationalmannschaft ist jung, spielt nicht schlecht und muss nun nur noch lernen, vor dem Tor nicht die Nerven zu verlieren; sondern ganz so wie Ivica Vastic, der das einzige österreichische (Elfer)Tor erzielte, cool zu bleiben ohne an die hiesigen Fußball-Chroniken zu denken. Aus diesem Grund habe ich es auch unterlassen, hier auch nur ein einziges Mal Córdoba…ach Mist!

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