Sonntag, 11. Mai 2008

Mehr Zukunft(smöglichkeiten)

Letztlich gilt wohl das, was wir ohnehin bereits wissen (aber selten berücksichtigen) – Doch „wir“ ist diesmal vielleicht falsch. Ich glaube, dass ich mich hierbei ausnahmsweise einmal ausnehmen darf. Ich kann mir Maßlosigkeit nämlich gar nicht leisten, zumindest nicht in jenem Ausmaß, in dem der bestens vermarktete, technische Widerspruch der Straßengeländewagen seine jeweiligen FahrerInnen durch die Shopping-Regionen der Innenstadt cruisen lässt, deren Familienmitglieder in den unterschiedlichsten Unternehmen die Überproduktion vorantreiben, mit der sie die Konkurrenz überschwemmen wollen – wobei selbige zurück schwemmt. Was sollte nun letztlich gelten? Ach ja: Weniger ist Mehr – vor allem mehr Zukunft. Das wusste bereits Lao-tse („Wahre Worte klingen – Oft im Gegensinn“), vor über 2000 Jahren:

„(…)Wer Genügen kennt, der ist reich; (…)“
und

„(…)Wer Genügen kennt am Genügenden, Wird ständig genug haben.“ *
Aus dem Tao-Tê-King.
Könnte dies nicht eine geeignete Richtlinie für die globale Wirtschaftspolitik der Zukunft sein?


*Die vollständigen Kapitel, denen diese Sätze entstammen:


Kapitel 33

Wer die Menschen kennt, der ist klug;
Wer sich selber kennt, ist erleuchtet.
Wer andere Menschen besiegt, hat Gewalt;
Wer sich selbst besiegt, der ist stark.

Wer Genügen kennt, der ist reich;
Wer vorgeht mit Gewalt, der hat Willen.
Wer seinen Platz nicht verliert, der dauert;
Wer stirbt, ohne zu vergehn, lebt immerdar.

Kapitel 46

Wenn das Erdreich den Weg hat,
Stellt man das Rennpferd zum Dunggeben ein.
Wenn das Erdreich nicht den Weg hat,
Züchtet man Kriegspferde selbst in der Vorstadt.**

Kein Frevel größer,
Als seinen Wünschen nachzugeben.
Kein Übel größer,
Als nicht Genügen kennen.
Kein Makel größer,
als nach Gewinn zu streben.

Wahrlich:
Wer Genügen kennt am Genügenden, Wird ständig genug haben.

** Weg steht hierbei für den mysthischen Weg Tao (Dao).

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