Mittwoch, 16. Januar 2008

Gedankengang II

Eben - nach einer emotional wunderbar aufwühlenden Phase von 3-Bier-Euphorie - sah ich im Fernsehen (3sat - "Kulturzeit") ein Mädchen im Kindergartenalter, welches Musikern klassischer Instrumente zunächst mit gebanntem Blick zusah und daraufhin lächelte. Ich habe in meinem Leben kaum etwas Schöneres gesehen.

Schönheit, so glaube ich und meine nicht jene plakative Schönheit des Reklametafel-Terrors oder der primitiven Kommerz-Prominenten-Kultur, die Schönheit des Lebens zu kultivieren und zu lehren, wird in meiner Groß-Gesellschaft stark vernachlässigt.

Wer aber keine Schönheit in seinem Leben zu erkennen lernt oder von der Erkenntnis der Schönheit seines Lebens abgehalten wird, hat sicherlich Schwierigkeit die Schönheit des Lebens anderer zu erkennen, nicht zu einem Problemfall der vernachlässigenden Gesellschaft werden - nicht in weiterer Folge der aushöhlenden Außenseiterrolle gewalttätig oder depressiv - oder beides - zu werden.

Wie will man sich in eine Gesellschaft integrieren - außer durch Zwang - die einem nicht die Schönheit, die Lebens-Schönheit erkennen lassen kann. Dazu gehört mehr, als mit abgemagerten, halbnackten Frauen oder Männern, Hochglanz poliertem Chrom oder Edelmetall oder bunten, nichts sagenden Floskeln voll gepfropften Plakaten, Werbescreens und Radiobeschallungen die Welt zu verstopfen. Und bei weitem gehört mehr dazu, als jene Kunst, die von oben herab als solche zum allgemeinen, banausenfreien Genuss erklärt und freigegeben wird.

Dazu gehört Natur und ihre Vielfalt. Und wer mich versteht wird an mir zweifeln.

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